© Davide Perbellini
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Holzbauwelt

Was ist besser - Holzrahmenbau oder Brettsperrholzbau?

Wer sich für den Bau eines Holzhauses entscheidet, möchte sich zu Recht ausgiebig informieren. Immer wieder werden wir aber von Personen kontaktiert, die im Internet zu dieser Frage recherchiert haben, ohne zufriedenstellende Informationen zur Klärung der Zweifel zu finden.

Ist nun aber der Holzrahmenbau besser oder der Brettsperrholzbau? Bei LignoAlp liegt der Unterschied vor allem im Inneren der Bauteile. Noch wichtiger als die Wahl der Bauweise  ist für uns aber ein anderer Aspekt.

Eines gleich vorweg: Bei LignoAlp bewerten wir das architektonische Projekt von Fall zu Fall und verwenden beide Systeme, oft in Kombination. Unabhängig, ob Holzrahmenbau oder Brettsperrholzbau oder andere bzw. gemischte Bauweisen gewählt werden, bei uns folgt stets derselbe Planungs- und Vorfertigungsprozess. Jeder Schritt ist für beide Bauweisen gleich, nur das tragende Element unterscheidet sich: es ist eine Brettsperrholzplatte anstelle eines Holzrahmens.

Die Kombination ist die beste Wahl

Aus bautechnischer Sicht gibt es kein System, das besser ist als das andere, jedes bietet andere Vorteile. Es ist daher möglich, dass in einem Gebäude mit Holzrahmenbau einige Teile, z. B. eine Wand, an der eine abgehängte Treppe befestigt ist, aus mehrschichtigen Holzplatten bestehen. Es gibt also kein Konstruktionssystem, das absolut das beste ist; jedes Projekt und seine Besonderheiten müssen von Fall zu Fall beurteilt werden.

Schauen wir uns an, welche unterschiedlichen Vorteile die beiden Konstruktionssysteme bieten:

Der Holzrahmenbau besteht aus einem tragenden Gerüst aus Holzstützen, die relativ eng beieinanderstehen, in der Regel etwa in einem Abstand von 60 Zentimetern. Der Hohlraum zwischen den einzelnen Pfosten wird mit natürlichen Dämmstoffen, zum Beispiel Zellulose oder Holzfasern, gefüllt. Der Holzrahmenbau benötigt daher weniger Holz als die Brettsperrholzwand und ist daher auch leichter.

Der Brettsperrholzbau zeichnet sich durch die Verwendung von plattenförmigen massiven Holzelementen, die aus mehreren Schichten bestehen, aus. Brettsperrholz (auch X-Lam oder Crosslam genannt) ist besonders robust und eignet sich daher sehr gut für Gebäude oder Gebäudeteile, die statisch sehr stark beansprucht werden. Ein weiterer Aspekt ist der höhere Holzanteil im Brettsperrholz: Auf diese Weise wird mehr CO2 gebunden, andererseits wird aber eine größere Menge des Rohstoffs benötigt, die ansonsten für den Bau weiterer Gebäude verwendet werden kann.


Das Bausystem ist nicht die wichtigste Wahl in Bezug auf Qualität und Langlebigkeit

Ein viel wichtigerer Aspekt in Bezug auf die Qualität und Dauerhaftigkeit des Holzbaus ist hingegen die hochgradige Vorfertigung, eine Möglichkeit, die wir bei LignoAlp vollumfänglich nutzen. Die Wandelemente werden im Werk unter kontrollierten Bedingungen und nach zertifizierten Verfahren vorgefertigt. In der Vorfertigungsphase bauen wir Fenster, Balkontüren, Fensterbänke und sogar den Grundputz oder die Fassadenverkleidung ein. Das Bauelement kommt praktisch fertig auf der Baustelle an! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Element auf der Baustelle unter dem Einfluss von Witterungseinflüssen, Temperaturschwankungen usw. mit der gleichen Präzision hergestellt werden kann wie im Werk.

Darüber hinaus zwingt der hohe Vorfertigungsgrad zu einer tieferen und vollständigeren Planung jeden Details. Das garantiert eine korrekte Vorab-Bewertung jener kritischen Punkte, deren Lösung ansonsten an die Baustellenphase delegiert wird, wo oft improvisiert und/oder vergessen wird, wie sich Nachlässigkeiten auf die Qualität der Gebäudehülle und damit auf die Dauerhaftigkeit der gesamten Konstruktion auswirkt.

Aus diesem Grund ist ein hoher Vorfertigungsgrad viel wichtiger als das Bausystem, denn er garantiert die Qualität und Dauerhaftigkeit des Holzbaus.